Namensliste

Abiturienten 2010

Adler, Victoria Luise ( Kreiensen )
Albrecht, Bastian ( Graste )
Alusse, Pierre ( Kalefeld )
Becker, Kathrin ( Wrescherode )
Berger, Judith ( Bad Gandersheim )
Berkefeld, Mario ( Seboldshausen )
Bertram, Imke ( Wetteborn )
Bickmeyer, Anke ( Ohlenrode )
Blei, Tabea ( Bad Gandersheim )
Brunner, Patrick ( Bad Gandersheim )
Busche, Annemarie ( Greene )
Demirsar, Deniz Ilhan ( Bad Gandersheim )
Dösselmann, Jasmin ( Wolperode )
Flügge, Björn ( Bad Gandersheim )
Geißler, Hannes ( Lamspringe )
Görlich, Bastian ( Kreiensen )
Grajek, Stefanie ( Bad Gandersheim )
Gromatka, Viola ( Kreiensen )
Günther, Marian Uwe ( Heckenbeck )
Guschewski, Kai ( Bad Gandersheim )
Hagemann, Melanie ( Lamspringe )
Hanelt, Philipp ( Düderode )
Hohls, Alexander Heinrich ( Bad Gandersheim )
Holy, Carolin ( Kreiensen )
Huuk, Julia ( Schachtenbeck )
Just, Oliver ( Harriehausen )
Kemper, Frederike ( Kreiensen )
König, Richard ( Kalefeld )
Küpper, Johannes ( Bad Gandersheim )
Laake, Rebecca-Melanie ( Gehrenrode )
Limburg, Tobias ( Wrescherode )
Lindigkeit, Julia ( Bad Gandersheim )
Lindner, Janin ( Lamspringe )
Linnert, Dan Patrick ( Bad Gandersheim )
Loch, Christian ( Lamspringe )
Lohmann, Rose ( Gehrenrode )
Luger, Jannik ( Bad Gandersheim )
Mackensen, Carolin Sophie ( Gremsheim )
Mahlich, Philipp ( Wenzen )
Mantai, Helena ( Kreiensen )
Meyer, Philipp ( Kalefeld )
Müller, Lena ( Kalefeld )
Müller, Lisa-Marie ( Kalefeld )
Münnig, Lisa-Marie ( Altgandersheim )
Olbrich, Richard ( Bad Gandersheim )
Opitz, Tim Oliver ( Düderode )
Packeiser, Dominik ( Echte )
Pätz, Juliane ( Kreiensen )
Philipps, Christopher ( Gremsheim )
Pohl, Almut ( Bad Gandersheim )
Quick, Vivian ( Sievershausen )
von Rechenberg, Alena ( Bad Gandersheim )
Reese, Nina ( Harriehausen )
Rogotzki, Alisha ( Garlebsen )
Rostalski, Franziska ( Kreiensen )
Rostalski, Maximilian ( Opperhausen )
Rzepka, Nina ( Bad Gandersheim )
Saevici, Tatjana ( Bad Gandersheim )
Scheloske, Patrick ( Kreiensen )
Schnute, Lisa ( Ellierode )
Schreiber, Lina Marie ( Sievershausen )
Schwäbe, Svenja ( Seesen )
Silcher, Lisa-Marie ( Bad Gandersheim )
Stark, Tobias ( Bad Gandersheim )
Stefanak, Maren Theresa ( Kalefeld )
Steinhoff, Malte ( Wrescherode )
Steinmetzger, Christian ( Bad Gandersheim )
Szeib, Hendrik ( Bad Gandersheim )
Teschner, Marvin ( Altgandersheim )
Tolle, Mareike ( Brunkensen )
Vasilev, Viktor ( Bad Gandersheim )
Waßmus, Lena ( Greene )
Waubke, Christine ( Graste )
Weber, Madeleine ( Oldenrode )
Weinhöfer, Lisa ( Greene )
Wels, Katharina ( Altgandersheim )
Wiegräfe, Patrick ( Bad Gandersheim )
Wiegräfe, Sarah ( Bad Gandersheim )
Wilhelm, Annette ( Wrescherode )
Winterfeld, Marie-Luise ( Westerhof )
Winterholer, Kristina ( Kreiensen )
Wolters, Marie-Kristin ( Wrescherode )
Ziegenbein, Linda ( Opperhausen )

Insgesamt sind es 83 Abiturienten und Abiturientinnen

Davon 48 Damen und 35 Herren

Abiturrede der Abiturienten

Abiturrede der Abiturientinnen und Abiturienten 2010

Stellvertretend für die Abiturienten: Frau Helena Mantai (lila), Herr Christian Loch (blau)

Aufregend, freudig, motivierend, träumerisch, inspirierend, mal organisiert, mal weniger, verchillt und auch mal frustrierend, jedoch nie langweilig, so sieht die bislang unbekannte Welt der angehenden Abiturienten aus.

Trotz der Tatsache, dass Eltern und Lehrer ja nun oftmals der Meinung sind alles über die Sprösslinge zu wissen, bleibt doch ein Teil unserer Welt im Verborgenen. Aber keine Sorgen, ihr könnt nicht alles wissen, wir wissen ja selbst manchmal nicht was wir tun oder sagen.

Aber was wir wissen, und da können sicherlich die hier anwesenden Abiturienten mir zustimmen, dass unser Leben in diesen letzten 2 Jahren geprägt war von lernen, schlafen, Kaffee trinken, ein wenig feiern und natürlich SchuelerVZ.

„Chillen ist die Kunst sich beim Nichtstun nicht zu langweilen."

2697 Mitglieder im SchuelerVZ

Vor mehr als einem Monat, ihr erinnert euch hoffentlich noch gut daran, machte sich ein Teil des Jahrgangs auf eine unbeschwerte und lohnende Reise auf. Lloret de Mar, an der Küste Spaniens stand erstmal die Seele baumeln lassen auf dem Programm, und natürlich Feiern. Die Abiturprüfungen waren zwar noch nicht bestanden, aber geschrieben, und somit ein Grund anzustoßen. Was allerdings wichtig zu erwähnen wäre, ist, dass wir als Gemeinschaft sowohl hin als auch wieder zurück gekehrt sind. Wir sind zusammengewachsen zu den „Abi Allstars 2010", die nun sogar auf dem Schulhof ihren Platz eingenommen haben. Doch wie sind wir zu dieser hier sitzenden Gemeinschaft geworden? Im Prinzip eine einfache Rechnung, 2 Jahre gemeinsames Leid, 2 Jahre gemeinsame Freude, 2 Jahre Oberstufe.

Kommen wir zum „Experiment Oberstufe"

854 Mitglieder im SchuelerVZ

Man mag nun erwarten, dass in der „Es zählt Alles fürs Abi"- Phase der Ernst des Lebens für uns begonnen hat. Zum Teil Ja, wir arbeiteten uns schließlich durch 53 Funktionsuntersuchungen, 8 Lektüren, 6 Musikstücke und das Periodensystem der chemischen Elemente. Alles wichtig fürs Abi, keine Frage, doch schwirrten uns nicht nur die Abiturprüfungen im Kopfe herum, sondern viele weiter schöne Dinge, mit denen man die 2 Jahre auch gut rum kriegen konnte. Es mussten Abipartys organisiert werden, vorher noch ein Jahrgangsschnaps auserwählt werden, Abiball, Abigeschenk, Abizeitung und Ramba Zamba. Die Abipartys hatten über ihre Zweckmäßigkeit hinaus, dass sie ja den morgigen Abiball finanzieren werden, für den Jahrgang eine ganz besondere Bedeutung, denn es war ein überwältigendes Gefühl, diese partys als Jahrgang zu planen und zu feiern, einfach eine Gemeinschaft zu sein. So viel Arbeit, so viel Mühe – da fragten sich so manche Eltern, wo da noch Zeit zum Lernen blieb.

Prokrastination, baby!!!

1830 Mitglieder im SchuelerVZ

Schon angefangen zu lernen? Nee, noch nicht. Puuuh, gut, dann muss ich auch noch nicht.

Die Situation ist bekannt nehm ich an. Natürlich wurden wir auch mal abgelenkt, sodass die angetrebten Lernphasen oftmals verdrängt oder aufgeschoben wurden. Man nahm dieses übergroß wirkende Abitur plötzlich nicht mehr allzu riesig war, wer war schon dieser Abitur? Aber wie nah die Prüfungen wirklich waren, machte erst ein Blick in den Kalender bewusst.

Osterferien – 2 ½ Wochen Zeit um 5 Fächer durchzuarbeiten. HILFE!!!!!!

Mit viel Fleiß, Kraft, Wikipedia und Abiunity wurde jedoch alles geschafft.

„Abi – mach es fertig bevor es dich fertig macht!"

739 Mitglieder im SchuelerVZ

Vor über einem Monat konnten wir mit dem Ablegen der letzten mündlichen Prüfung endlich wieder ein Stück Freiheit zurück erhalten. Unglaublich, wir waren wirklich fertig – mit den Nerven, mit allem. Lernzettel, Formelsammlungen und Lektüren wurden kurzerhand beiseite gelegt um mit den Menschen, denen man nun schon einige Jahre im Schulgebäude täglich begegnete, den Moment zu genießen. Denn es war wohl auch allen bewusst, dass dies die letzte Zeit war, in der wir gemeinsam unbeschwert feiern konnten. Der Ernst des Lebens wartete schon.

13 Jahre lang warteten wir auf diesen Moment, hier zu sitzen, letzte Worte von Lehrern, Eltern und Mitschülern gesagt zu bekommen, unser Zeugnis entgegen zu nehmen, und anschließend voller Stolz sagen zu können: ICH HAB ABI!!!

Ich wohne später am weißen Strand mit Palmen und türkisem Wasser

4573 Mitglieder im SchuelerVZ

Was vielleicht auf den ersten Blick wie ein viel zu lange vergangener Traum erscheint, eine unreife Vision einer naiven Jugend, das Ergebnis zu vieler Hollywood-Streifen mit mehr oder minder berühmten und attraktiven Schauspielern, entpuppt sich im übertragenen Sinn als Ziel unserer langen Reise, durch die nun nicht mehr ganz so unbekannte Welt der Abiturienten.

Denn getreu unserem Abimotto „Schluss mit Badeanstalt, ab in die Karibik" haben wir nun gerade jene Gewässer erreicht, die weiße Strände und Palmen für uns bereit halten. Am Anfang unserer langen Laufbahn als angehende Abiturienten waren wir noch ungelernt Taugenichtse, brauchten Schwimmflügel, Taucherbrillen um überhaupt etwas sehen zu können, Hilfestellungen an allen Ecken und Enden, waren eingesperrt in einer riesigen Badeanstalt, aus der es scheinbar kein Entrinnen gab, und wenn, dann war es unendlich weit weg. Etliche Standpauken unserer Schwimmlehrer und Ausbilder mussten wir erdulden, ständig überwacht vom alles überragenden Bademeister, Gewiss gaben wir uns Mühe, doch für die strengen Gemüter unserer Ausbilder war dies oftmals zu wenig. Der Chlorgeruch stieg in Auge und Nase, etliche Tränen wurden hier vergossen. Im Wasser mussten wir uns nur vor entwischten Badehosen, unfreundlichen Mitbenutzern der Badeanstalt, oder der harten Hand der Ausbilder fürchten, die oftmals auch das Kleinste disziplinarische Vergehen ahndeten. Doch nun ist das vorbei, wir haben unseren Flug in die Karibik noch bekommen, und sonnen uns nun unter den Palmen, genießen die Freiheit, ganz ohne Schwimmlehrer und Bademeister, wir sind reif für tiefere, weitere Gewässer. Kurz gesagt das Ziel ist nun endlich erreicht. Und dennoch erfordert es Verantwortung und Vorsicht, denn ein augenscheinliches Paradies will gepflegt werden, und statt Schwimmopis und Badehosen warten nun Haie Moränen und Seeschlangen auf uns, gegen die wir uns bewähren müssen. Doch die harte Ausbildung und der Fleiß machen sich bezahlt, denn einer Sache können wir uns sicher sein, diesen, und den noch kommenden Proben wird dieser Jahrgang standhalten, jeder Einzelne, und alle zusammen. Doch wer weiß, vielleicht wird es auch außerhalb der metaphorischen Ebene den ein oder anderen nach Curacao oder Barbados ziehen, und der naive Traum wird zur greifbaren Realität.

Diese Zeit hat mich geprägt, für ewig."

3202 Mitglieder im SchuelerVZ

Kommen wir nun zum lang erwarteten Ende unserer Rede. Nun ist es nämlich an der Zeit, einigen Menschen in unseren Umkreisen zu danken.

Da wären zum einen die Lehrer.

Wir danken allen Leistungskurslehrern, die uns 2 Jahre lang Wissen vermittelt haben, uns beistanden, uns unterstützen, und ertragen haben. Besonderen Dank geht dabei an Frau Weinrich und Herrn Papendick, die sich sogar am Wochenende und zu unmenschlichen Zeiten dazu bereit erklärten nochmals mit uns Nullstellen, Extremstellen und Wendestellen zu berechnen.

Desweiteren an Herrn Stötzer, der sich der schwierigen Aufgabe an nahm den Deutschleistungskurs von Herrn Wittig zu übernehmen. Was sie in dem letzten Halbjahr geleistet haben, wissen wir sehr zu schätzen.

Anschließend danken wir noch Herr Kwasniok, der uns als Oberstufenkoordinator immer für Fragen und Probleme offen stand.

Nicht zu vergessen, danken wir dem ganzen Schulpersonal, ohne deren Hilfe würden wir alle verhungern, verdursten und im Staub den Blick für das Wesentliche verlieren.

Ebenso Herr Gerner, der die schier unmenschliche Aufgabe bekam Ecki zu ersetzen.

Zu nicht weniger Dank sind wir unseren Eltern gegenüber verpflichtet. Vom ersten Schritt, über das erste Wort, über das gemeinsame Lesen in der Fibel, über das Ertragen pübertärer Auswüsche, bis hin zur Beruhigung und Motivation vor der alles entscheidende Abiturprüfung habt ihr uns begleitet. Ihr habt uns großgezogen und gemeinsam mit den Lehrern zu den Menschen geformt, die wir heute sind.

Zu guter Letzt danken wir dem geilsten Jahrgang den die Schule je erlebt hat und erleben wird. ;)

Als wir gemeinsam die Rede verfassten und zum Teil gekommen sind etwas über unseren Jahrgang zu formulieren, merkten wir schnell, dass uns die Worte fehlten.

Viele von uns werden ein Jahr ins Ausland gehen, andere werden ihren Wehr- oder Zivildienst ableisten, andere probieren sich gleich am Studium oder einer Ausbildung. Wie man schon merkt, die Wege werden sich zum ersten Mal für einen längeren Zeitraum trennen und hoffentlich auch wieder zusammen finden. Nun gilt es sich beim Jahrgang zu entschuldigen, wir haben einfach nicht mehr Worte gefunden, um diesen Moment angemessen einzufangen.

Ihr seid großartig!

Danke fürs Zuhören.

Grußwort Direktor Baade

Begrüßung Abiturentlassung 2010

(Oberstudiendirektor Hans-Joachim Baade)

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

ich begrüße Sie, Ihre Eltern und Ihre Angehörigen herzlich zur Abitur-Entlassungsfeier 2010 – zu Ihrer Entlassungsfeier.

Nicht weniger herzlich begrüße ich unsere Gäste, insbesondere:

Herrn Landrat Wickmann
die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bad Gandersheim, Frau Sälzer, Kalefelds Bürgermeister, Herrn Martin
(von den Bürgermeistern der anderen Gemeinden unseres Einzugsgebietes soll ich Grüße übermitteln)
den Lerchepreisträger des Jahres1950, Herrn Müller,
den 2. Vorsitzenden des Vereins der Eltern, Ehemaligen und Freunde des Roswitha-Gymnasiums, Herrn Hohls,
von den hiesigen Kirchenvertretern Pfarrer Pabst und Pfarrer Günther,
von den Leitern umliegender Schulen, Herrn Steinhoff (Grundschule Bad Gandersheim) und Frau Weinhöfer (Grundschule Greene)
sowie die Vertreter der Presse
unsere Mitarbeiter,
unsere ehemaligen Kollegen und unsere aktuellen Kollegen.
Des weiteren unsere Eltern- und Schülervertreter,
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Kolleginnen und Kollegen.

Ich freue mich, dass Sie hier sind.

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

raus aus der Ba(a)deanstalt – ab in die Karibik, raus aus der Schule – ab in die Welt, in die Welt, die bestimmt keine einfache ist.

Für Lehrer, Eltern, für die mittlere Generation stellt sich die Frage: Können Sie den Anforderungen, welche die Welt an Sie stellen wird, gerecht werden?

Haben wir Sie in den vergangenen Jahren ausreichend vorbereitet?

Haben Sie selbst sich ausreichend vorbereitet?

Werden Sie Probleme anpacken, lösen oder zumindest ertragen können?

Können wir Sie zuversichtlich und voller Vertrauen oder müssen wir Sie zweifelnd und voller Angst vor der Zukunft entlassen?

Auf der Suche nach einer Antwort zunächst ein Blick auf Ihre Prüfungsergebnisse. 83 Abiturientinnen und Abiturienten, davon 14 mit einer Eins vor dem Komma und 42 mit einer Zwei, insgesamt eine Durchschnittsnote von 2,6, das kann sich sehen lassen. Das nötige Leistungsvermögen haben Sie.

Es gibt einige unter Ihnen, deren Hoffnungen sich bei der Notenverkündung nicht erfüllt haben. Sie mussten den mühevollen Umweg über die Nachprüfungen gehen. Dabei haben Sie – leider mit einer Ausnahme – letztlich doch noch das angestrebte Ziel erreicht und außerordentliches Durchhaltevermögen bewiesen.

Auch jenseits schulischer Leistungen sind Sie aus meiner Sicht in letzter Zeit sehr positiv in Erscheinung getreten. Dass Sie nach den unerfreulichen Vorgängen um unser Kurhaus entschlossen Ihren Abiball dort abgesagt und in unsere Turnhalle verlegt haben, zeugt von Verantwortungsbewußtsein sowie Mut und Tatkraft. Den Ball in einer Turnhalle zu organisieren, ist wahrlich kein kleines Projekt. Es sieht ganz so aus, als ob Sie es erfolgreich zu Ende führen werden.

Leistungsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewußtsein, Mut und Tatkraft – meine Antwort auf die gestellte Frage lautet: Ich bin zuversichtlich, was die Zukunft und deren Mitgestaltung durch Sie betrifft.

Allerdings kommen auch Zweifel auf, Zweifel, ob der Beitrag der Schule ausreicht. Haben wir Ihnen genug beigebracht, so dass Sie Ihre positiven Eigenschaften auch vernünftig einsetzen können? Oder muss ich Ihnen noch schnell ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg geben?

Ich möchte die Gunst der Stunde nutzen und Ihnen kurz vor Toreschluss noch ein bißchen Mathematik zumuten. Keine Angst – es handelt sich, so wie es im Matheunterricht am Roswitha-Gymnasium Standard ist, um interessante, anwendungsbezogene Mathematik.

Ein Flugzeug fliege direkt von Frankfurt nach Winnipeg (Kanada). Beide Orte liegen recht exakt auf dem 50. Grad nördlicher Breite. D.h. Winnipeg liegt von Frankfurt aus genau in westlicher Richtung. Aus Zeit- und Kostengründen soll natürlich der kürzeste Weg geflogen werden. Steuert der Pilot nun geradewegs immer gen Westen?

Nein! Er wird vielmehr ständig den Kurs ändern. Zunächst wird er von Frankfurt aus so etwa nach Nordwesten fliegen und auf der zweiten Flughälfte dann etwa nach Südwesten Richtung Winnipeg. Denn er weiß natürlich (vielleicht hat er es sogar in der Schule gelernt), dass die kürzeste Linie zwischen zwei Punkten auf einer Kugeloberfläche, also auf der Erde, nicht auf einem Breitenkreis verläuft, sondern auf einem Großkreis, d.h. auf einem Kugelumfang. Auf die Berechnung, wieviel Wegstrecke er so bei seinem Flug spart, verzichte ich. Damit können sich die Matheleistungskursler unter Ihnen beschäftigen. Es sind gut 700 km.

Was uns hier die Mathematik lehrt, lässt sich übertragen. Nicht immer ist es der anscheinend direkte Weg, der im Leben am schnellsten und erfolgreichsten zum Ziel führt. In vielen Fällen erweist sich ein vermeintlicher Umweg als günstiger.

Einen entsprechenden Ratschlag möchte ich an Sie richten:

Setzen Sie sich Ziele und seien Sie zielstrebig! Stürmen Sie jedoch nicht blindlings auf ein Ziel los, sondern bedenken Sie sorgfältig die Wahl des Weges. Und wenn Sie glauben, ein Ziel nicht erreichen zu können oder gar gescheitert zu sein, dann bedenken Sie, dass Sie sich möglicherweise nur auf einem Umweg befinden, der sich letztlich als günstig erweisen kann. Oder wie es Lessing einmal treffend formuliert hat:

Es ist nicht wahr, dass die kürzeste Linie immer die gerade ist.

Mit dem Abitur haben Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, - auf welchen Umwegen auch immer - eines Ihrer ersten großen Ziele erreicht. Darauf können Sie getrost ein bißchen stolz sein und Sie können sich zu Recht darüber freuen.

Möge es Ihnen in den folgenden Lebensabschnitten gelingen, sich neue erstrebenswerte Ziele zu setzen. Mögen Sie die Voraussetzungen, welche Sie sich in Schule und Elternhaus erworben haben, weiter entwickeln können, so dass Sie auch in Zukunft in der Lage sind, die gesetzten Ziel zu erreichen. Und möge Ihnen nicht zuletzt das dazu manchmal nötige Glück zur Seite stehen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Abiturrede der Lehrerschaft

Abiturrede zur Entlassungsfeier der Abiturientinnen und Abiturienten 2010

Stellvertretend für die Lehrerschaft: Herr Schimmel

Es ist ja mittlerweile üblich, gerade für wichtige Leute, dass man sich seine Rede schreiben lässt. Das habe ich natürlich auch getan und zwar von meinem Sportkollegen Uwe Schimmel. Daher bitte nicht wundern, wenn diese Rede etwas sportlastig ausfällt.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportfunktionäre und Trainer, verehrtes Roswitha-Komitee und natürlich: liebe Aktive und liebe Eltern!

Ich freue mich, Sie alle zu dieser wichtigen Ehrung unserer Sportler begrüßen zu dürfen. Es hat nicht nur unseren Sportlern selbst einiges an Mühe und viel diszipliniertes und hartes Training abverlangt. Es mussten dazu Trainingspläne entworfen werden, diese mussten dann natürlich auch umgesetzt werden, es gab viele Leistungsüberprüfungen (für einige vielleicht zu viele), die örtlichen Gegebenheiten mussten stets den Bedingungen für ein optimales Training genügen, und zu Hause war es wichtig, wenn unsere Aktiven nach einem erschöpften Trainingstag abgekämpft dort ankamen, mental und physisch betreut und wieder aufgebaut zu werden. All dies war und ist wichtig für eine gute Vorbereitung.

Aber nun zu euch, liebe Aktive!

Ihr habt jetzt den bisher wichtigsten Wettkampf in eurer sportlichen Laufbahn hinter euch gebracht, der euch u. a. berechtigt an nationalen, vielleicht sogar internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Ihr habt diesen Mehrkampf (zum Schluss: Fünfkampf) bravourös gemeistert und könnt mit Recht stolz auf eure Leistungen sein.

Aber zunächst noch etwas zu eurer bisherigen sportlichen Laufbahn: schon mit ca. 12 Jahren fand eine Vorauswahl statt, die euch die Teilnahme in unseren Roswitha-Trainingskadern ermöglichte. Ihr durftet euch aber dabei nicht sofort nur auf eine sportliche Disziplin festlegen, sondern bekamt eine umfassendere Ausbildung angeboten.

Einige von euch hätten sich wahrscheinlich gern viel eher auf ein oder zwei Disziplinen festgelegt, aber einerseits sollte in euern Trainingslagern ja festgestellt werden, für welche Sportarten ihr besonders geeignet seid und diese Feststellung ist oftmals gar nicht so einfach. Zum anderen kann es passieren, dass ein anfangs entdecktes Interesse für die eine oder andere Sportart im Laufe eurer sportlichen Entwicklung wieder verloren geht oder auf eine andere Disziplin umgelenkt wird.

Es ist außerdem wichtig, zunächst sportlich vielseitige Grundlagen zu schaffen, also die sportliche Kondition aufzubauen, denn in fast allen Sportarten werden sehr viele Muskelpartien und Bewegungsapparate beansprucht und eine zu einseitige Trainingsvorbereitung kann nicht zur vollen Entfaltung eurer Leistungen führen.

Z. B. benötigt ein 5000m-Läufer nicht nur Ausdauer sondern auch Sprintfähigkeiten, also Schnelligkeit. Denn oft werden solche Wettkämpfe erst auf den letzten 100 oder sogar 50 Metern entschieden. Genauso benötigt ein Sprinter auch Ausdauerqualitäten für sein Stehvermögen. Ebenso sind Kraft und Beweglichkeit in allen Bereichen sehr wichtig; sonst hätte z.B. Miroslav Klose nach seinem Tor gegen Australien nicht so jubeln können, wie er es getan hat.

Außerdem habt ihr Techniken für die verschiedensten Disziplinen kennen gelernt, und ihr werdet sicherlich feststellen, dass vieles von dem eben genannten euch das eine oder andere Mal „im späteren Leben" zu Gute kommt.

Allerdings, vor zwei Jahren, haben wir nach euren Wünschen die ersten Spezialisierungen vorgenommen und die für euch geeignetsten fünf Disziplinen herausgesucht. In diesen fünf Disziplinen wurde dann ein besonders intensives und auch umfangreiches Training durchgeführt, aber noch wurden die anderen Sportarten nicht völlig außer Acht gelassen, denn immer noch stand die Vielseitigkeit eurer Ausbildung im Vordergrund.

Nun aber könnte man sagen, dass euer Grundlagentraining beendet ist und ihr könnt euch jetzt entscheiden, welche sportliche Disziplin ihr intensiver betreiben wollt. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob ihr euch für eine Individual- oder eine Mannschaftssportart entscheidet. Für beides haben wir euch hoffentlich genug an Teamkompetenz, Kommunikationskompetenz und anderen Fähigkeiten vermittelt. Es ist natürlich auch möglich, dass ihr dem Leistungssport zunächst den Rücken kehrt, euch vielleicht eher dem Breitensport widmet und Erfahrungen in anderen Lebensbereichen sammelt und eure eigenen sportlichen Erfahrungen an andere weitergebt. Aber sicherlich werdet ihr alle darauf achten, Körper (und Geist) fit zu halten (das hoffe ich doch sehr).

In jedem Fall wird eure sportliche Ausbildung nie zu Ende sein und ihr werdet euch ständig und hoffentlich gern neuen Aufgaben stellen. Auch dies war eines unserer Anliegen an euer Grundlagentraining: dass ihr Spaß und Ehrgeiz für die Bewältigung der euch gesteckten Ziele entwickeln könnt. Ob das immer geklappt hat, mag dahingestellt sein. Aber ich denke, ihr wisst, dass ihr euch einiges zutrauen könnt.

Auch für eure Trainer wird die Ausbildung ständig weiter gehen, sie müssen sich immer wieder neuen Trainingsmethoden stellen und diese umsetzen und die Neuerungen, die es in vielen Disziplinen zu erkennen gibt, aufgreifen. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Allerdings: vielleicht möchten ja einige von euch Aktiven nun eine solche Ausbildung zum Trainer einschlagen (wer weiß).

Ihr werdet hoffentlich auch in der Lage sein, eure bevorstehenden Trainingspläne selber zu gestalten oder zumindest, dabei mitzuwirken, auch dies war eines unserer Anliegen. Natürlich gelingt dies einigen von euch besser als anderen, aber auch diejenigen unter euch, die sich damit bisher noch etwas schwer getan haben, wissen sicherlich, wie es gehen kann.

Tja, welche Erfahrungen habt ihr wohl in eurem Training und bei eurer Wettkampfvorbereitung gemacht, die ihr in Zukunft einsetzen könnt?

Ihr habt sicher gemerkt, dass eine Form, die in kurzer Zeit aufgebaut wurde, auch schnell wieder verloren ging und nicht so stabil ist. Also ist ein kontinuierliches Training wichtig.

Sicherlich habt ihr auch unterschiedlich hart trainiert (einige waren manchmal vielleicht sogar übertrainiert – aber ich glaube, das war eher die Minderheit). Und in euren sportlichen Aktivitäten spielte und spielt natürlich auch euer Talent eine Rolle. Ganz ohne sportliches Talent geht es natürlich nicht, aber nur Talent ohne die Fähigkeit, hartes und gut organisiertes Training über längere Zeit durchzuhalten ist ebenso wirkungslos. Ich denke, beides zusammen in gutem Einklang zeichnet einen guten Sportler aus. Ich hoffe, dass habt ihr mitnehmen können.

Einige von euch mussten in der letzten Wettkampfphase auch noch Relegationsspiele absolvieren, die teilweise sogar erst im Elfmeterschießen entschieden wurden. Die Gegner waren allerdings hierbei nicht die anderen Wettkämpfer. Aber ich finde, eure Trainer, die nebenbei auch die Rolle der Kampfrichter übernehmen mussten (was es nicht unbedingt einfacher macht), sind auch nicht eure Gegner gewesen. Manchmal ist es halt schwierig, einen vermeintlichen Gegner auszumachen.

So, jetzt aber Schluss mit der Belehrung; alle, die an eurem Erfolg mitbeteiligt waren, sollten nun erkennen, dass dies nun nicht mehr erforderlich ist (die Belehrungen meine ich). Obwohl: gegenseitiges Ratschläge-Geben und –Annehmen in vernünftigem Rahmen sollte bei keinem Menschen ganz verschwinden. Ich bin zuversichtlich, dass ihr nun in der Lage seid, euren Trainingsplan in eure eigenen Hände zu nehmen.

Zum allerletzten Schluss noch: ich bin zum ersten Mal in einem Spezialkader als Trainer tätig gewesen, es hat mir viel Spaß gemacht, mit euch zusammen zu arbeiten und wünsche mir für die Zukunft weiterhin so gute Mitarbeiter.

Für eure Zukunft wünsche ich euch nun das erdenklich Beste und gratuliere euch ganz herzlich zu eurem Sieg.